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Manuel, der liebevolle Rebell, der um Aufmerksamkeit kämpfte

 

Ich war gespannt auf den 9-jährigen Manuel und seine Mutter. Manuel hatte Angst vor dem Skilift und weil die Sportferien nahten und er dieses Thema auflösen wollte, kamen die beiden zu mir in die Kinesiologie. Als ich die Türe öffnete, war ich erstaunt, wie lieb und anpassungsfähig der von der Mutter als rebellische betitelte Manuel auf mich wirkte.

 

Seine Mutter erzählte mir, dass Manuel ein Einzelkind ist und abends einfach nicht pünktlich zum Essen nach Hause kam und sie ihn ständig suchen mussten. Auch hat er aufbegehrt, wenn er Sachen alleine erledigen sollte. Seine Mutter war selbständige Kosmetikerin, hat sehr viel gearbeitet und war vom Vater von Manuel getrennt.

 

Während der ersten Sitzung, erzählte sie viel Negatives von Manuel, der dabei war.  Er schaute sie immer trauriger an. Da bat ich ihn, sich bei mir auf den Schoss zu setzen und habe ihn ganz fest von hinten umarmt. Sogleich brach er in bittere Tränen aus. Seine Mutter war so überrascht und berührt, dass auch sie in Tränen ausbrach.

 

Daraufhin lief ein wichtiger kinesiologischer Prozess ab, den ich über den Körper von Manuel weiter unterstützte. In der Folgewoche schrieb mir die Mutter aus den Skiferien, Manuel gehe ohne Ängste auf den Skilift. Obwohl wir dieses Thema in der Sitzung nie behandelt haben, hat sich dies mit dem Lösen der emotionalen Trauer gleich mitaufgelöst.

 

In der Folge kam Manuel noch für 2 Sitzungen zu mir in die Behandlung. Er war jedes Mal gelöster und fröhlicher. Jedoch war es auch wichtig, die Verhaltensmuster seiner Mutter anzuschauen. Sie kam sogar mit ihrem Partner in eine Sitzung, um ihr Verhalten gegenüber Manuel zu reflektieren und die besten Ansätze für ein gemeinsames Leben zusammen zu erarbeiten.

 

Manuel ist nun ein fröhlicher Junge, der nicht mehr rebellisch um Aufmerksamkeit der Eltern und Erwachsenen buhlen muss.

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